Sonnen ABC

Von After Sun bis Zukunft: Das große ABSOLUT BEAUTIFUL Sonnen-ABC zeigt, wie man sich ausreichend schützt und welche neuen Technologien uns das Sonnenbaden noch angenehmer machen, damit der Sommer zum ungetrübten Sonnen-Vergnügen wird!

 

Text: Anna Muhr

GoodShot
GoodShot

Was enthalten Hautpflegeprodukte und was bewirken ihre Inhaltsstoffe? Was sind die am häufigsten 

verwendeten, interessantesten, neuesten Ingredienzen?

 A wie After Sun – Sommer, Sonne, Strand – wie herrlich! Leider kann zu viel des Guten für unsere Haut zur Belastungsprobe werden. Um einen frühzeitigen Knitterlook zu vermeiden, sollte man nach jedem Sonnenbad eine intelligente After-Sun-Pflege verwenden. Moderne Produkte spenden nicht nur viel Feuchtigkeit,  sondern wirken auch beruhigend und kühlend. Sie agieren wie Hightech-Anti-Aging-Produkte, reparieren Zellschäden mit speziellen Enzymen und neutralisieren freie Radikale. Zusätzlich regen sie die Melaninsynthese für schnelleres Bräunen an. Tipp: Wem eine After-Sun-Lotion zu wenig Pflege gibt, der kann zu einer After-Sun-Maske greifen. Für den ultimativen Regenerationsseffekt einfach über Nacht einwirken lassen.

 

B wie Bräunen – Unser Körper ist clever: Trifft Sonnenlicht auf unsere Haut, produzieren bestimmte Zellen in der Oberhaut, die Melanozyten, den braunen Farbstoff Melanin. Dieser legt sich dann wie ein kleiner Schirm über andere Zellen und bewahrt sie damit vor schädigenden UV- und Infrarotstrahlen. Wer also gebräunt ist, hat gleichzeitig einen besseren Schutz vor der Sonne. Übrigens: Weil viele Menschen nicht stundenlang sonnenbaden wollen, enthalten immer mehr Sonnenschutzprodukte melaninanregende Inhaltsstoffe, etwa Süßorangenextrakt, Süßholzwurzel und Buritiöl. Sie aktivieren die Bildung des braunen Pigments, unterstützen seinen Transport an die Hautoberfläche und sorgen dafür, dass es gleichmäßig verteilt wird. 

 

C wie Chemische Filter – Eine Sonnencreme besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, dazu gehören in der Regel Wasser- und Fettphase, ein Emulgator, verschiedene Wirkstoffe und natürlich chemische (und mineralische) Filter (siehe M). Chemische Filter sind synthetische Substanzen, die in die oberste Schicht der Haut eindringen und hier einen Schutzschild bilden. Trifft UV-Strahlung auf diesen Schild, wird sie absorbiert und in Wärme umgewandelt. Um möglichst umfassend zu schützen, kombinieren Hersteller von Sonnencremes meist mehrere chemische Filter zu einem Breitbandfilter. Da sie ca. 20 Minuten brauchen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, galt lange die Empfehlung, die Sonnencreme einige Minuten einwirken zu lassen. Wichtig: Qualitativ minderwertige Filter können bei intensiver Sonnenbestrahlung instabil, d. h. wirkungslos werden. Es lohnt sich also, in hochwertige Produkte zu investieren.

 

D wie DNA-Schutz – Schönheit liegt in der Zelle. Im Zellkern, um genau zu sein. Er enthält die „Festplatten“, die DNA, in der alle Informationen für den Aufbau und die Funktion unseres Körpers gespeichert sind – auch für unsere Haut. Normalerweise ist die DNA recht robust und kann Schäden und Mutationen schnell austauschen. Zu intensive und zu lange Bestrahlung mit UV- und Infrarotstrahlen kann unsere DNA aber dauerhaft schädigen. Viele Kosmetikhersteller arbeiten deswegen vermehrt spezielle DNA-Schutz-Komplexe in ihre Sonnencremes ein. Sie sollen die Entstehung sonnenbedingter Hautschädigungen hemmen, zellschädigende freie Radikale neutralisieren und sogar die DNA-Reparatur in der Zelle anregen. Ganz neu: Kanebos überarbeitete Silky Bronze-Linie mit Sansho-Extrakt, einer japanischen Pfeffersorte, die die Hautzellen und die DNA sofort wirksam schützt.

 

E wie Eigenschutzzeit – Jeder Mensch kann eine gewisse Zeit in der Sonne verbringen, ohne rot zu werden. Das ist die Eigenschutzzeit. Sie hängt vom Hauttyp, dem UV-Index und der Vorbräune ab. Bei einem hellhäutigen, blonden Schweden mit Bürojob liegt sie vielleicht bei zehn Minuten, bei einem gebräunten italienischen Carabiniere bei 60. Angenommen, der Schwede macht Urlaub in Italien: Verwendet er eine Sonnencreme mit Faktor 30, kann er 300 Minuten, also fünf Stunden, in der Sonne bleiben, ohne Hautschäden zu riskieren (10 Minuten mal Faktor 30 = 300). Ist diese Zeit abgelaufen, ist auch das „Sonnenkontingent“ für diesen Tag aufgebraucht und es heißt: Ab in den Schatten. Wichtig zu wissen: Man sollte diese Maximalzeit nie ausreizen. Experten empfehlen nur 2/3 der Zeit aktiv in der Sonne zu liegen (das wäre bei diesem Beispiel 200 Minuten, also etwas mehr als drei Stunden). Durch Schwimmen, Schwitzen und Abreibung geht außerdem Schutz verloren, deswegen gilt: Am besten alle zwei bis drei Stunden nachcremen!

 

F wie Freie Radikale – Sie entstehen im menschlichen Stoffwechsel ganz natürlich durch die Sauerstoffverbrennung. In normalem Ausmaß vorhanden, sind freie Radikale sogar äußerst wichtig für den Körper. So helfen die kleinen „Streithähne“, schädliche Eindringlinge wie Bakterien, Viren und Gifte zu bekämpfen. Nehmen freie Radikale nun aber Überhand, z. B. durch zu viel Sonnenbaden, Rauchen, Stress, ungesunde Ernährung oder Medikamente, greifen sie unseren eigenen Körper an. Zuerst die Zellmembran, dann den Zellkern und die Erbsubstanz. Mittlerweile stehen die hochaktiven Verbindungen stark im Verdacht, frühzeitige Hautalterung auszulösen, weswegen immer mehr Kosmetikhersteller Anti-Oxidantien-Komplexe in Sonnencremes einbauen. Denn gerade durch lange UV- und Infrarotbestrahlung werden besonders viele schädigende freie Radikale gebildet. Legendär: Lancasters RPF-Komplex mit fünf hochaktiven Anti-Oxidantien (z. B. Grüner Tee und Bitterorange), der bis zu 95 Prozent der freien Radikale in der Haut neutralisiert.

 

H wie Hautkrebs – Er ist ungebremst im Vormarsch. Jährlich gibt es in Österreich rund 2.000 Neuerkrankungen. Dabei unterscheidet man zwischen Weißem und Schwarzem Hautkrebs. Erster (auch Basaliom genannt) hat die Form von kleinen, hautfarbenen oder rötlichen Flecken, die oft über Monate nicht verschwinden oder verheilen. Er tritt meist an sonnenexponierten Stellen wie im Gesicht auf, metastasiert jedoch sehr selten und kann fast immer chirurgisch entfernt werden. Schwarzer Hautkrebs (Melanom) hat seinen Ursprung meist in atypischen Muttermalen. Vergrößert sich das Muttermal, wächst es asymmetrisch und verändert die Farbe, sollten die Alarmglocken schrillen. Am besten, man lässt es erst gar nicht so weit kommen. Und das heißt: Bei (längeren) Aufenthalten im Freien immer eincremen, die Mittagssonne meiden und sich mit Hut und passender Kleidung schützen. Der jährliche Check beim Hautarzt versteht sich von allein!

 

I wie Infrarot – Infrarot-Strahlen machen ungefähr 50 Prozent des Sonnenlichts aus, das den Erdboden erreicht. Ähnlich wie UV-Strahlen werden sie je nach Wellenlänge in IR-A- (kurz), IR-B- (mittel) und IR-C-Strahlung (lang) unterteilt. Die meisten Menschen kennen den Begriff von Infrarot-Kabinen. Hier werden IR-C-Strahlen eingesetzt, die wir als angenehm wärmend empfinden. Im Fokus der Wissenschaft – gerade wenn es um unsere Haut geht – stehen jedoch vor allem IR-A-Strahlen. Durch ihre kurze Wellenlänge können sie bis in tiefere Schichten eindringen, freie Radikale auslösen und Hautschäden hervorrufen, z. B. Kollagenabbau, was letztendlich zu frühzeitiger Faltenbildung führt. Lange Zeit blieben Infrarot-Strahlen in der Sonnenpflege unbeachtet, bis sich Lancaster der Herausforderung angenommen hat. Der neueste Ansatz: eine hochwirksame Kombination aus drei mineralischen Reflektoren, darunter Rubin Puder, zusammen mit Vitamin-E- und -C-Derivaten, die freie Radikale neutralisieren.

 

L wie Lippenpflege – Sensible Hautpartien wie unsere Lippen reagieren auf Sonnenstrahlung besonders schnell. Es macht deswegen Sinn, gerade beim Sonnenbaden Lippenpflege-Stifte mit Lichtschutzfaktor zu verwenden. Eine überlegenswerte Alternative sind eigene Kombi-Produkte für Lippen und Augen, am besten mit mindestens SPF 30. Sie schützen intensiv vor Sonneneinstrahlung, verwöhnen mit zartschmelzenden Texturen und brennen dank spezieller Formeln auch nicht wie herkömmliche Sonnencremes in den Augen.

 

M wie Mineralische Filter – Mineralische oder auch physikalische Filter sind mikroskopisch fein zerriebene Mineralstoffe. Sie legen sich wie Millionen winzige Spiegel auf die Haut und reflektieren UV- und Infrarotstrahlen. Die Vorteile: Mineralische Pigmente schützen sofort ab dem Moment des Auftragens. Sie sind kaum allergen, wodurch sie gerne in Kindersonnencremes eingearbeitet werden, und chemisch zu 100 Prozent stabil. Als Nachteil wird oft der weiße Film genannt, der vor allem bei höheren Faktoren auf der Haut zurückbleibt. Deswegen werden immer kleinere mineralische Pigmente verwendet, die nicht „weißeln“ (teilweise sogar im Nanobereich). Zudem werden heute meist chemische mit mineralischen Filter kombiniert. So kann auch das volle Spektrum an UV- und 4 Infrarotstrahlen abgedeckt werden. Zwei der bedeutendsten mineralischen Pigmente sind Titandioxid und Zinkoxid.

 

N wie Nahrungsergänzungsmittel – Sonnenschutz zum Schlucken? Das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen (siehe Z wie Zukunft). Dennoch kann man sich mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln auf die Sonne vorbereiten. Um den besten gesundheitlichen Effekt zu erzielen, sollte man sie bereits einen Monat vor dem Aufenthalt in der Sonne nehmen, sowie während des Urlaubes. Antioxidantien wie Lycopin, Beta Carotin oder Grüner Tee schützen die Hautzellen, neutralisieren freie Radikale und können somit frühzeitiger Hautalterung entgegenwirken. Die Haut bräunt schneller, gleichmäßiger, und die Bräunung bleibt länger erhalten.

 

O wie Ozon – Was genau steckt hinter dem Begriff, der zur heißen Jahreszeit so oft fällt? Ozon ist ein Gas, das in etwa 15 Kilometern Höhe eine Schicht in der Atmosphäre bildet. Diese Ozonschicht dient als Filter für das Sonnenlicht. Sie hält den gefährlichen Anteil der UV-C-Strahlen ab und reduziert auch die UV-B-Strahlung drastisch. Gäbe es diesen Filter nicht, könnte an der Erdoberfläche kein Leben existieren. Das Ozon in der Atmosphäre schützt uns also. Da durch die Umweltverschmutzung die Ozonschicht jedoch stark angegriffen und immer dünner wird, wird die Sonne für uns immer gefährlicher. Übrigens: Die NASA erwartet, dass der usprüngliche Zustand der Ozonschicht über dem Südpol (also vor der Ausdünnung) erst im Jahr 2068 wiederhergestellt sein wird.

 

Q wie Qualität – Eine gute Sonnencreme ist wie eine maßgeschneiderte Versicherung für die Haut. Anfangs eine kleine Investition, ist man jedoch langfristig optimal gegen verschiedene Risiken abgesichert. Dazu gehören schmerzende Sonnenbrände, frühzeitige Alterungserscheinungen bis hin zum schlimmsten anzunehmenden Fall, dem Hautkrebs. Das oberste Gebot lautet deswegen: Achten Sie auf ein Produkt mit ausgewogenem UVA- und UVB-Schutz (am kreisrunden UVA-Logo erkennbar) sowie integrierten Infrarotfiltern. Zellschützende Antioxidantien, DNA-Schutz-Komplexe und eine wasserfeste Textur beim Baden sollten ebenfalls zum Pflichtprogramm gehören. 

 

R wie Regeneration – Die Haut hält vieles aus. Irgendwann ist aber Schluss: Hat man als heller oder mittlerer Hauttyp bereits mehrere Stunden in der Sonne verbracht (selbst mit Sonnenschutz), sollte man den Rest des Tages besser im Schatten weilen. Denn die Eigenschutzzeit der Haut lässt sich nicht verlängern. Erst über Nacht regeneriert sie sich wieder. Das heißt: „Kleine Überziehungen“ werden ausgeglichen, Schäden in den Zellen repariert, sodass es am nächsten Tag wieder ab zum Strand gehen kann. Ist es zum schlimmsten Fall, einem Sonnenbrand gekommen, sollte man sich besser gar nicht mehr der direkten Sonnenstrahlung aussetzen, sondern mit After-Sun-Cremes und schützender Kleidung Wiedergutmachung leisten.

 

S wie Self Tan – Für drei von vier Österreichern gehört ein sonnengebräunter Teint zum Urlaub einfach dazu. Was aber, wenn man nur schwer bräunt – oder einfach nicht so lange in der Sonne liegen will? Die Antwort lautet: Sonne aus der Tube. In Selbstbräunern kommt der Wirkstoff DHA (eine zuckerartige Verbindung) zum Einsatz. Er reagiert mit den Eiweißen und Aminosäuren in der obersten Hautschicht und färbt diese orange-braun. Der Sommerlook hält drei bis vier Tage, dann beginnt die langsame Abstoßung der gefärbten Hornhautschicht und man ist wieder blass um die Nasenspitze. Einziger Nachteil: Viele Menschen empfinden die Farbe als nicht „echt“. Lancasters Forscher konnten dieses Problem nun lösen. Sie verwenden in den neuen Self-Tan-Produkten ein schwarzes Pigment. Es ist für unser Auge natürlich unsichtbar, legt sich jedoch zwischen die Hautzellen, neutralisiert den durch das DHA entstehenden Orange-Ton und lässt die Tönung dadurch auch wirklich braun aussehen.

 

T wie Texturen – Leicht, leichter, am leichtesten: So wünschen sich die meis-ten Menschen ihre Sonnencreme. Mittlerweile ist es vielen Kosmetikherstellern gelungen, aus ursprünglich klebrigen und dickflüssigen Formulierungen angenehme, schnell einziehende Lotionen zu zaubern, sodass auch hohe Faktoren ab SPF 30 ein seidiges Hautgefühl hinterlassen. Besonders beliebt sind ölfreie Texturen, innovative Sprays mit 360° Sprühfunktion und Trockenöle. Erst seit Kurzem am Markt sind Produkte mit sogenannter Wet Skin-Technologie von Lancaster. Sie können direkt auf nasser Haut angewendet werden, „schwimmen“ dabei aber nicht davon, sondern legen sich wie ein durchsichtiger, zarter Schutzfilm über die Haut. Genial gerade bei Kindern: Spart garantiert Nerven, Zeit und Gequengel.

 

U wie UV-Strahlung – Ultraviolettes Licht ist elektromagnetische Strahlung und damit für das menschliche Auge unsichtbar. Seine drei Bereiche: UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung. Letztere wird von der Lufthülle der Erde vollständig verschluckt und erreicht die Erdoberfläche nicht. UV-A-Strahlen haben relativ lange Wellenlängen und machen ca. 95 Prozent der gesamten UV-Strahlung aus. Sie dringen tief in die Haut ein, fördern den Abbau von Kollagen und erhöhen bei exzessivem Konsum die Wahrscheinlichkeit von DNA-Schäden und Hautkrebs. UVB-Strahlen haben kurze Wellenlängen. Auch wenn 90 Prozent von der Hochatmosphäre absorbiert werden, verursachen die restlichen zehn Prozent Bräunung, aber auch Sonnenbrand. Für empfindliche Hauttypen: Auf der Website der Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik kann man jeden Tag die Belastung mit ultravioletter Strahlung nachlesen (www.zamg.co.at).

 

W wie Wasserfest – Der Sprung ins kühle Nass gehört im Sommer einfach dazu. Da Wasser das Sonnenlicht reflektiert, sollte man zu wasserfesten Sonnencremes greifen. Sie sind beständiger als herkömmliche Produkte – wenn es um Schwitzen und Abreibungen im Sand geht. Dabei gibt es internationale Richtlinien: Sie besagen, dass ein Sonnenschutzprodukt dann als „waterresistent“ gilt, wenn es nach zwei 20-minütigen Aufenthalten im Wasser noch 50 Prozent seines LSFs aufweist. Für das Prädikat „extra wasserfest“ wird der Test auf vier mal 20 Minuten verlängert. 

 

Z wie Zukunft – Vielleicht gehört das Eincremen mit Sonnenlotionen bald der Vergangenheit an. Seit Jahren nämlich tüfteln Forscher an einer neuen Art von Sonnenschutz: Und zwar an einer Tablette zum Schlucken. Schützende Stoffe aus Korallen sollen es möglich machen. Übrigens: Sich an Meeresbewohnern zu orientieren, ist nichts Neues. Die jüngste Entdeckung ist Astaxanthin, ein Hochleistungs-Antioxidans, das in Algen und roten Meerestieren wie Krill und Lachs vorkommt. Es soll Sonnenschäden reduzieren und ist bereits auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich (z. B. in Neosino Krill Öl Kapseln).